…klingt immer etwas negativ.
Verständlich, denn wer macht schon gerne Werbung für sich selbst und riskiert damit überheblich zu wirken? Selbstverständlich hat auch mich das klassische Instrument des „Haustür-Wahlkampfs“ zum Grübeln gebracht.
Klingeln, bei wildfremden Menschen? Und dann noch in einer Zeit, in der viele ihre Informationen aus dem Internet beziehen? Bin ich da überhaupt willkommen?
Ich kann nur sagen: Ja, ich bin es!
Die Besuche an der Tür oder im heimischen Wohnzimmer, der Küche oder einfach nur im Flur haben einen persönlichen Draht entstehen lassen, den weder Social-Media-Kanäle noch Zeitungsberichte schaffen. Denn ich kann schlecht erwarten, dass beispielsweise Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder Berufstätige, Mütter oder Wählerinnen und Wähler anderer Parteien den Weg zu einem Infostand zu mir finden.
Ich habe auf mein Klingeln durchweg positive Reaktionen erhalten, eben weil ich einen direkten Kontakt gesucht habe.
Viele Menschen glauben nicht mehr an „die da oben“ in der Politik. Und genau hier möchte ich ansetzen. Denn Kommunalpolitik ist unmittelbar. Unmittelbar am Menschen. Unmittelbar an der Stadt, in der wir leben – egal woher wir kommen, wo wir arbeiten, welche Partei wir normalerweise wählen. Wir alle machen Kommunalpolitik, indem wir wählen, uns einbringen und den Ort, in dem wir leben, mitgestalten.
Genau dieses Denken und Handeln hat wenig mit unserer Landes- und Bundespolitik zu tun, außer, dass wir selbstverständlich versuchen sollten, ein Teil des großen Ganzen zu werden und unsere kleinen Stellräder zu drehen, um beispielsweise im Klimawandel, in der Migrations- oder Gleichstellungspolitik voran zu kommen. Aber eben mit unseren Mitteln.
Meine Erkenntnis aus mittlerweile vier Wochen Haustürbesuchen: Wir vor Ort können gemeinsam für uns viel mehr erreichen, als wir denken! Daher mache ich weiter.
Mit Klinkenputzen und zwar bis zum 07. Oktober, dem letzten Tag vor der Bürgermeisterwahl in unserem Taunusstein.