Diskokugel, Barhocker, Tischkicker – der Orlener Jugendclub in der Zugmantelhalle ist ein echtes Kleinod für Jugendliche! „Hier können wir chillen, zocken, Musik hören oder einfach nur quatschen“, sagt Kim Anton bei meinem ersten Club-Besuch.
Für Raphael Baum und viele andere Orler und Taunussteiner Jugendliche war die Nutzung des Clubs während der Pandemie nicht möglich. Seit März letzten Jahres sind die Türen wieder jeden Mittwoch zwischen 19 und 22 Uhr, sowie jeden Donnerstag zwischen 18 und 21 Uhr geöffnet. Mittwochs übernehmen die Jugendlichen eigenständig und ganz ohne Betreuer die Gestaltung des Abends und haben sogar in Eigenregie die Räume frisch gestrichen und die Möbel organisiert bzw. selbst gebaut.
Ein wertvolles Engagement, denn Jugendzentren sind wichtige Einrichtungen funktionierender Kommunen. Sie schenken der oft wenig gehörten Gruppe der Jugendlichen Rückzugsort und Austauschmöglichkeit zugleich.
„Die Beteiligung an den Club-Abenden wächst langsam wieder“, meint Kira Münster.
„Doch ein großes Thema bei uns ist aktuell die Unabhängigkeit vom Eltern-Taxi“, sagt Emilia Baum. Natürlich gäbe es mit dem Emil-Angebot schon einen verlässlichen Transport innerhalb der Ortsteile Taunussteins, dennoch wollen die Jugendlichen natürlich ihre Fühler auch mal weiter ausstrecken.
„Es gibt keine Verbindungen in Richtung Hohenstein, Bad Schwalbach oder
Idstein um sich dort zu treffen oder an der hiesigen Kerbesaison teilzunehmen“, moniert Ruben Thaler. „Außerdem suchen wir nach wie vor Ehrenamtliche, die beispielsweise eine Disko organisieren oder gar ein Kinder- und Jugendparlament mit uns auf die Beine stellen“, sagt Raphael Baum.
Mein Fazit: An Ideen fehlt es den Jugendlichen nicht, aber sie müssen Gehör finden und vor allem Hilfe empfangen bspw. zu Fragen wie: Wie geht korrekte Kassenführung, wie Vereinsarbeit? Hier müssen Hürden abgeschafft werden, um auch junge Menschen an
ehrenamtliche Tätigkeiten - ob bei Feuerwehr, Jugendclub oder Sportvereinen - heranzuführen, denn sie bilden das künftige Rückgrat unserer Gesellschaft – nicht nur hier bei uns in Taunusstein!